#027 Blutstasen bei chronischen Erkrankungen des Tieres
Shownotes
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Herzlich willkommen zurück zu dieser Folge. In der heutigen Folge soll es um die Blutstasen gehen und warum sie gerade bei chronischen Erkrankungen häufig in den Lou Mai auftreten. Jetzt fragst du dich vielleicht - Was sind denn Lou Mai? Lou Mai sind die Verbindungsleitbahnen. Das wollen wir erst einmal klären. Es gibt ja die zwölf Hauptleitbahnen und von diesen zwölf Hauptleitbahnen zweigen sich dann sozusagen die Lou Mai wie ein feines Netzwerk aus tiefen und oberflächlich verlaufenden Leiterbahnen ab. Die Lou Mai verteilen sich unzählig, ganz fein und haben ganz feine Verästelungen, ähnlich wie das Kapillarsystem. Und wenn wir uns die Lou Mai physiologisch einmal anschauen, dann sind sie physiologisch für die Qi und Blutverteilung im Körper zuständig. Es sind an sich sekundäre Leiterbahnen, jedoch sind sie eben wichtig für das Nähr-Qi, also für die Zufuhr des Nähr-Qi's und auch für die Zang-Organe. Für die fünf Zang-Organe sind sie ganz wichtig und auch abhängig davon. Du weißt ja ganz bestimmt, dass der Magen eben die Nahrung und die Flüssigkeiten aufnimmt, die sie dann transformiert und dann als Nahrungsessenz an die Milz weiterleitet. Und die Milz absorbiert dann die Nahrungsessenz und teilt sie in eine klare und eine trübe Essenz auf. Die klare Essenz aus der Nahrung hebt die Milz nach oben zur Lunge und wo sie dann durch die rhythmische und absenken der Kraft der Lunge verteilt wird. Und die trübe Nahrungsessenz der Milz geht zum Herzen, füllt die Gefäße und verteilt sich mit Unterstützung der Lunge über die Gefäße, die Leiterbahnen und die Lou Mai. Also auch hier müssen wir bei den Leiterbahnen bei den Lou Mai einmal auf die Qi-Bildung achten, auch auf die nachhimmlische Essenz im ganzen Körper, wie sie verteilt und reguliert wird. Wir wollten aber jetzt einmal darüber sprechen, warum die Blutstase im Laufe einer chronischen Erkrankung sich eigentlich zwangsläufig immer einstellt. Allerdings zeigt sich dies in mehr oder minder ausgeprägten Symptomen, das heißt eine Blutstase wird sehr leicht übersehen. In der täglichen Praxis ist es ja so, dass viele Erkrankungen sehr verkompliziert sind und auch durch die Blutstase sich verkomplizieren und verursacht werden. Das kann durch eine Folge eines ganz langen Krankheitsprozesses zum Beispiel sein. Generell ist es ja so, dass im Allgemeinen die Beschwerden immer im Qi anfangen und dann im Lauf der Zeit sich immer weiter tiefer in den Blut-Bereich sozusagen absenken. In der TCM sprechen wir davon, dass die Erkrankungen von Yang zum Yin gehen, also von akut außen, oberflächlich oder den Qi eben zu dem chronischen, den inneren, den tiefliegenden und auch eben zum Blut übergehen. Das heißt, die Erkrankungen wandern von außen immer weiter rein. Die Diagnose solcher chronischen Erkrankungen wird häufig im Kontext mit der Zang-Fu Pathologie gestellt. Da haben wir zum Beispiel ganz klassisch eine Leber-Blut-Stagnation. Und für solche Diagnosen, aber auch für die Behandlung ist es eben ganz wichtig, dass wir uns den Krankheitsmechanismus einmal anschauen, aber auch den Krankheitsmechanismus eben nicht nur auf die Organe beschränken. Ja, dass der Ort der Beschwerden oft eben über die Meridiane und auch die Lou Mai erreicht wird. Für die Diagnose und die Behandlung ist es wichtig zu beachten, dass sich die Krankheiten, der Krankheitsmechanismus eben nicht nur auf die Organe beschränkt und dass der Ort der Beschwerden eben häufig in den Meridianen bzw. auch relativ häufig in den Verbindungsleitbahnen, in den Kollateralen, in den sogenannten Lou Mai eben ist. Als ganz klassisches Beispiel haben wir den chronischen Kopfschmerz, auch wenn die Beschwerden eben ganz eng mit der Leber verbunden sind und hier einen Bezug zum Organ hin haben, ist der Ort der Störung ganz häufig in der Leber-Leitbahn und in den dazugehörigen Lou Mai. Also das ist eben ganz, ganz wichtig in deiner Arbeit, dass du dich nicht nur auf die Organe beschränkst, sondern dass du das ganzheitliche Bild immer siehst und eben auch die Leitbahnen und die Lou Mai in deine Diagnose mit rein nimmst. Wenn ein Therapeut am Anfang am Arbeiten ist und eine Erkrankung behandelt, sollte man eben zuerst über die Theorie der Leitbahnen gehen. Das heißt, die Theorien der Leitbahnen sollten wirklich auch erlernt werden und das Verständnis dafür entwickelt werden und auch in der Praxis angewandt werden. Man denkt am Anfang, das ist ja relativ leicht. Wenn ich mir die Leitbahnen anschaue, dann kann ich da relativ schnell eine Problematik erkennen. Je tiefer du in die TCM steigst und je größer dein Verständnis ist, weißt du, dass auch die Theorie des Leitbahnsystems wirklich teilweise schwer zu meistern ist, wenn man es eben als ganzes, als holistisches System sieht, weil es einfach viele Faktoren gibt, die die Leitbahnen beeinflussen, auch die Lou Mai Verbindungsleitbahnen beeinflussen und dass man hier schon dementsprechend ganz genau schauen muss. Wo ist denn die Erkrankung? Ja, wo steckt sie? Wie baue ich das in meine Behandlungsstrategie mit rein? Wie passe ich das an, dass das Pathogen eben nicht noch weiter, tiefer in die Lou Mai vordringen kann und somit eben auch noch die Organe zum Beispiel befallen kann? Ich möchte dir noch einmal ein paar Schlüssel-Symptome nennen, die bei Erkrankungen der Lou Mai auftreten. Dann kannst du das mit Sicherheit etwas besser einteilen. Ganz typisch sind eben Missempfindungen, Schmerzen, die durch die Stagnation von Qi-Blut entstanden sind, aber auch Schleim, der sich dann im Lauf der Zeit in den Lou Mai bildet und sich verdichtet. Ganz typisch Myome, Zysten, Lymphknoten-Schwellungen und diese typischen Schmerzen, der Schmerz-Charakter, der ist eben sehr tief und diffus. Und ja, die Vernetzung ist ja eben auch tief. Die Störung in den Lou Mai ist tief und prinzipiell lassen sich solche Schmerzen auch im Human-Bereich zum Beispiel sehr schwer beschreiben, weil eben auch Missempfindungen auftreten können. Es kann eine Taubheit auftreten, aber es kann eben auch eine Hitze und eine Kälte auftreten. Wenn die Erkrankungen im Qi-Bereich sind und in den Hauptleitbahnen, ist es meistens so, dass die Symptome noch fixiert sind. Sie treten oft zyklisch auf und der Patient reagiert im allgemeinen gut auf eine Therapie. Bei zunehmender Schwere, wenn die Blockade also immer tiefer auch in den Blut-Bereich geht, wenn die Symptome tiefer in die Lou Mai eindringen, ist es häufig so, dass die Intensität der Schmerzen zunimmt und die Patienten aber auch schlechter auf die Therapie reagieren, weil wir eben schon relativ drin sind mit den pathogenen Faktoren in den Lou Mai. Das können durchaus pathogene Faktoren wie ein Wind, eine Kälte, eine Nässe oder eine Hitze sein, die eben von außen über die Oberfläche, zu den Leitbahnen, zu den Organen und zu den Lou Mai wandert. Und wenn man diese pathogenen Faktoren dann nicht dementsprechend adäquat behandelt, haben sie eben eine Tendenz, immer tiefer einzudringen, sich immer tiefer in den Lou Mai festzusetzen und die lokale Qi- und Blutzirkulation zu verlangsamen. Das heißt, der Zusammenschluss von stagnierenden pathogenen Faktoren von Qi und Blut bilden eine Barriere und in den betroffenen Strukturen und Organen kommt es im Laufe der Zeit zur Degeneration, Schmerzen und zum Beispiel Bildung von Toxinen. In der Praxis lässt sich das oft beobachten bei Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates, dass hier eben nicht nur die Muskulatur betroffen ist oder die Faszien, sondern eben auch Kapseln, Bänder und die Knochen auch betroffen sind. Ganz typisch auch solche Patienten, wo wir schon eine Blutstase im Bereich der Lou Mai haben, ist, dass sie Schmerzen in der Ruhephase haben oder dass die Schmerzen auch in der Nacht zunehmen. Die Tiere umherwandern. Die Schleimhäute, die Gefäße der Zungenkörper an sich ist dunkelrot. Wir haben eben auch schon eine Stagnation in den Zang-Fu Organen. Wir haben eine Zang-Fu Disharmonie. Und diese Problematik führt dann dazu, den Austausch von Qi und Blut blockiert und die Blutstase sozusagen sich immer weiter verdichtet und die Problematik natürlich immer weiter eindringen und immer tiefer gehen. Deshalb als Tipp für dich: Schau dir wirklich die Leitbahnen immer ganz genau an, mach eine Leitbahnen-Diagnostik, schau dir die Stasen auch an, welche Begleitungen hast du zum Beispiel von einer Blutstase, von einer Qi-Stase? Treten hier Mangelsyndrome auf? Hast du Mangelmuster? Was hast du sonst noch für Symptome? Haben wir vielleicht noch einen Mangel an Yin oder auch ein Yang? Auch das kann vortreten. Du siehst also, du musst hier wirklich in der Praxis auch nochmal ganz genau hinschauen, auch wenn du da eben noch einen Substanzmangel hast, ist es so, dass dieser Substanzmangel, die Lou Mai noch mehr beeinträchtigt, und viele chronischen Erkrankungen können eben entstehen. Gerne auch in Mischformen von Fülle- und Mangelmustern oder auch von Qi- und Blutmangel oder eben auch ein Qi- und ein Blutmangel kann sich hieraus entwickeln. Du siehst schon, das ganze Konzept, die ganze traditionelle chinesische Medizin, das holistische System an sich ist sehr, sehr komplex und vielschichtig. Und du musst wirklich einmal ganz genau hinschauen. Wenn du noch mehr darüber erfahren möchtest, wie du Blutstase, Qi-Stagnation erkennst, wie du eine Leitbahnen-Diagnostik genau machst, wie du die Misch-Syndrome erstellst und auch genau einordnet. Kannst du gerne auf meiner Homepage www. natalie-klug.com/akupunkturausbildung-diagnostik-und -befundorientierte-akupunkturkonzepte vorbeischauen. Dort habe ich eine Ausbildung für dich verlinkt, in dem wir solche Probleme eben besprechen, indem wir die Symptome einteilen nach der TCM-Diagnostik und in dem du auch noch mal ganz genaue Akupunkturkonzepte findest, unterschiedliche Akupunkturansätze, dass wenn du eben Mischformen hast, auch noch einmal genauer dein Tier behandeln kannst und auch nicht völlig überfordert und verwirrt bist, sondern einfach und entspannt ein Therapiekonzept erstellen kannst.
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